Ein Riss im Grau, kaum sichtbar fein,

wo Licht die Wolken Schicht für Schicht

wie stille Hände öffnet, weit –

der Tag bricht auf, ein warmes Nichts.

Die Erde horcht, noch unberührt,

als Wurzeln leise Bahnen finden.

Ein Flimmern zieht durch Zweig und Blatt,

wo Schatten sich ins Licht verschwinden.

Ein Atemzug, noch jung und klar,

streicht über Äcker, schwer und rau,

und wo der Boden stumm gebar,

da wächst jetzt Leben, zart und schlau.

Die Stille singt ihr sanftes Lied,

ein Pflaster auf vergangene Wunden.

Ein Schritt in Tau, ein Flügelschlag –

die Zeit heilt sich in neuen Stunden.

Der Himmel faltet sich neu auf,

ein Raum für Licht, das ungestört

den Augen zeigt, was noch verborgen,

ein Anfang, den kein Ende stört.