Ein Strahl durchdringt das Morgenblau,

der Tau schmilzt still auf jungem Grau.

Ein Hauch von Leben füllt die Luft,

die Welt erwacht im ersten Duft.

Die Erde atmet, still und weit,

ein Keim bricht auf aus Dunkelheit.

Ein Zweig erblüht, die Knospe spricht:

“Das Leben folgt dem Osterlicht.”

Im Moos ein Ei, ein kleines Tor,

es hütet Welten, stumm im Chor.

Ein Schalenbruch, so leise rein,

ein Neubeginn im zarten Sein.

Ostern — ein Klang, ein tiefer Traum,

ein Kreis aus Licht, ein ew’ger Raum.

Was starb, erhebt sich, still und klar,

das Leben singt: Hier bleibt es wahr.